Unheimlich schön - schön, aber unheimlich

Naja, nicht jeder kann diese Tiere wirklich schön finden und das begreife ich auch. Aber dennoch möchte ich gerne zeigen, wie ICH diese Tiere sehe und wo ICH die Schönheit dabei finde. Jedenfalls habe ich die Erfahrung gemacht, dass man viel Angst und Abscheu abbauen kann, wenn man gezeigt bekommt, WARUM sich diese Tiere aggresiv verhalten und .... wie man selbst das vermeiden kann!

Trennsymbol

Die Höllenotter

Schwarzglänzend, frisch gehäutet, liegt sie da wie aus Kunststoff gegossen - sie hat meine Annäherung bemerkt, aber hat erst einmal ruhig abgewartet. Kein Zischen, kein Pfauchen, einfach gar nichts ... direkt neben dem alpinen Weg nutzt sie die dunkle Farbe, um schneller als ihre hellen, dafür gemusterten Schwestern die Sonnenwärme und damit Jagdenergie für die Nacht aufzutanken. Langsam gehe ich in die Knie, noch vorsichtiger lege ich mich bäuchlings vor sie hin ... und so verbleiben wir einige Minuten, während mehrere Bilder entstehen. Sie bleibt auch liegen, als ich mich ebenso langsam zurückziehe - so ist mir das Fotografieren am liebsten: Ich beunruhige nicht gerne - will einfach Teil der Umgebung sein; und die Tiere bemerken dies scheinbar - zumindest meistens. Die schwarze Kreuzotter, wegen der Farbe auch als "Höllenotter" bezeichnet, kommt bei uns fast nur mehr in gebirgigen Gegenden vor. Aber Vorsicht, Hochwasser kann sie schon mal auch ins Tal schwemmen ...

Höllenotter - schwarze Kreuzotter

Trennsymbol

Das Kreuzottern-Männchen

Mitte Februar entstand einst dieses Bild; rundum war alles noch verschneit - die ersten Sonnenstrahlen im Jahr haben einen Felsblock erwärmt - und dieses Höllenotter-Männchen aus der Winterruhe gelockt ... ein Glückstreffer um diese Jahreszeit. Goldrot glühende Augen voller Schönheit passen zum Namen, die geschlitzten Pupillen lassen böse wirken ... Alles in allem ein wunderbares, an seine umgebende Natur optimal angepasstes, herrliches Geschöpf!

Die schwarze Kreuzotter - Männchen

Diesmal eine Ansicht von oben - die kleine Höllenotter hat sich gut an meine Anwesenheit gewöhnt und ist zwar abwehrbereit, aber keineswegs aggressiv. Leider ist an einem Standbild nicht zu sehen, wie sich der Körper bläht und wieder zusammenzieht, sich die Schuppen dehnen und sich wieder enger schließen, wenn sie atmet ... das sieht eben nur, wer sich die Zeit nimmt, diese Tierchen kennen und schätzen zu lernen, Zeit mit und bei ihnen verbringt ...

Die schwarze Kreuzotter - Männchen

Trennsymbol

Die Kreuzotter

Eine fast kupferfarbene, schön (wie die meisten erwarten) zickzack-gezeichnete Kreuzotter, die meinen Weg quert, vor mir gerade so lange haltmacht, dass ich schnell abdrücken kann. Aus dem Geröll taucht sie auf, und ins Geröll verschwindet sie auch wieder ...

Trennsymbol

Die Zauneidechse

Sie begleiten mich durch mein ganzes bisheriges Leben, die Eidechsen - genauer gesagt, die Zauneidechsen! Als Kind habe ich sie beim Spazierengehen mit meinen Eltern entdeckt - und ich durfte ihnen nicht zu nahe kommen, sie nicht berühren oder gar fangen: "Sie werfen den Schwanz ab und dann müssen sie leiden!" Als Heranwachsender entdeckte ich sie "neu" am Straßenrand - damals waren Straßen noch schmal und ihre Ränder wurden von Bauern mit Sensen gemäht. Kleine Böschungen waren vorhanden mit sandigen Stellen - und darin Löcher, worin wieder die Eidechsen wohnten.
Hier lehrten die Eidechsen mich Geduld: Stundenlang wartete ich in der Sonne sitzend, bis sie herauskamen ... ohne sie fangen zu wollen, einfach nur "ganz nahe" zu sein ohne sie zu erschrecken ... Später lernte ich sie auch fangen, ohne sie zu beschädigen - den Schwanz "werfen" sie ohnehin nicht ab, aber er bricht sehr leicht ab. Daher brauchts eine eigene Methode, einen sicheren Griff und ein flinkes Auge - und die Fähigkeit des Verzichts! Wenn etwa der Griff nicht ganz sicher stattfinden kann, ihn einfach dann auch nicht zu tun! Und endlich lernte ich, mich ihnen NICHT zu nähern, sie einfach sein zu lassen, und mich nur zu freuen, wenn ich irgendwo welche bemerke ... und es ist unglaublich, wo sie überall ihre spitzen Köpfe dreist aus Löchern hervorlugen lassen, und wo sie überall von den Menschen unbemerkt direkt vor ihren Augen in der Sonne liegen ... Schließlich lernte ich, schon an der Umgebung, am Untergrund, am Bewuchs, am Vorhandensein der Nahrung und vielen anderen Signalen zu erkennen, dass Eidechsen vorkommen könnten ... Schade, dass die meisten Menschen nur an einem Rascheln und einer nur kurz sichtbaren, schlängelnden Bewegung erkennen, dass knapp neben ihnen eine Eidechse .... WAR

Trennsymbol

Die Adriatische Mauereidechse

Im Jahr 2009 bei einer Exkursion, einer Bildungsreise zum Nationalpark Paklenica in Kroatien. Nch einem Besuch eines Ethnodorfes gings zu Fuß über Bucici an die Küste nach Seline. Und irgendwann unterwegs war ich durch mein Fotografieren der Letzte in der Gruppe - was mein Glück war! Ein raschelndes Kratzen ließ mich aufmerksam werden - und eine kurze, gleitende Bewegung erlaubte mir, die Verursacherin des Geräusches zu entdecken.

Während ich vorsichtig und möglichst geräuschlos meine Kamera aus der Tasche hievte, suchte sich das Tierchen eine optimale Position an der Sonne. Jetzt war Langsamkeit angesagt ... vorsichtig in die Knie gehen, dann ebenso vorsichtig in Bauchkriechlage und langsam langsam an das Tierchen herangeschoben, immer den eigenen Schatten im Blick, um ihn keinesfalls auf das Tier fallen zu lassen ... und schließlich die Kamera in Position bringen, Makroeinstellung, leichtes zoomen und ... klick ...

Die ganze Exkursion und was sonst noch alles zu sehen war, gibt es >>hier ...

Trennsymbol

Wildbienen

Die ganze Wiese summt und brummt vor lauter Bienen ... ein Schwarm?? ... komisch, so dicht am Boden .... erst beim zweiten Blick erkenne ich, dass es sich nicht um Honigbienen handelt! Sie sind viel kleiner, hektischer ... also, runter mit der Nase auf den Boden! Hoppla .... das sind ja zwei, die da sitzen .... und gleich daneben noch zwei ... hier gleich drei - oh, ein Irrtum, einer macht sich davon! Gemeinschafts- oder Gruppensex! ... und das gleich zu Dutzenden! Es muß sich um irgendwelche Wildbienen handeln, die da im Gras ihr lustvolles Unwesen treiben ...

Trennsymbol

Die Ringelnatter

Da liege ich harmlos in der Sonne, um die erste Frühlingswärme auf meinen grauen Schuppen zu spüren, und dann scheucht mich einer von diesem glatten, herrlich warmen Asphalt in die Wiese .... angeblich, weil die Radfahrer sich erschrecken könnten oder mir das Kreuz brechen mit diesen superleisen, rollenden Metalldingern, die sie "Bike" nennen .....

Dieser schwarze Kasten mit seinem einen runden Auge interessiert mich - er guckt genau so starr wie ich, die Ringelnatter - hm, dahinter bewegt sich was riesenhaft Großes sehr vorsichtig, aber es scheint erstens keine Angst zu haben und zweitens recht friedlich zu sein ... mal sehen, wer länger mit keiner Wimper zuckt .... ich hab' alle Zeit der Welt ....

Jetzt legt er sich auch noch vor mich hin mit so einem komischen schwarzen Kasten der mittendrin dieses große runde Kullerauge hat ... zur Sicherheit lege ich mich in kleine Fluchtschleifen, dann kann ich mir's aussuchen: beißen oder türmen .... hoffentlich weiß er nicht, dass ich nie beiße ...

Trennsymbol

Die Zauneidechse

Hat man erst einmal eine "tiefe" Position erreicht, ist das Heranpirschen meist schon leichter. Denn Feinde der Eidechsen kommen meist von oben und außerdem hebt sich jede Bewegung gegen den hellen Himmel ab. Also auf Augenhöhe gehen, dabei Bauch einziehen und ran an das kleine Monster. Dieses Zauneidechsenmännchen schließt sogar behaglich die Augen während der Foto-Session ...

Trennsymbol

 

 
designed by © Norbert Steinwendner, A 4300 St. Valentin