Die goldenen Nägel

In der Gegend von Hollenstein arbeitete ein sehr fleißiger Bauer immer frisch darauf los. Da erschien ihm einmal ein altes Weiblein und fragte ihn, was es ihm für die Arbeit geben müsse. Der Bauer antwortete ihr, daß er ja nur für sich selbst arbeite. Das Weiblein entgegnete aber, er solle nur zum Untersteg gehen, dort werde er seinen Lohn schon finden. Der Bauer wollte zuerst nicht, aber dann trieb ihn die Neugierde, und er ging doch zum Untersteg. Dort fand er aber nur ein Gefäß mit alten Nägeln. Darüber war er sehr erzürnt, steckte aber dennoch einige Nägel zu sich. Als er am nächsten Tage die Nägel besah, waren sie zu Gold geworden. Schnell eilte der Bauer zum Untersteg, um die anderen zu holen, doch das Gefäß mit den Nägeln war und blieb verschwunden. (Pschorn.)

Quelle: Sagen aus dem Mostviertel, Band II; gesammelt von der Lehrerarbeitsgemeinschaft des Bezirkes Amstetten; Herausgegeben von Ferdinand Adl, Amstetten 1952

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