Der Untergang des Johnsbacher Kupferbergwerkes

Im hinteren Johnsbachtal war einst ein großes Kupferbergwerk. Den Bergleuten ging es recht gut. Doch mit der Zeit wurden sie übermütig. Ihre größte Unterhaltung hatten sie im Kegelspiel, wozu sie eigens eine schöne Kegelbahn beim Zugang zum Herrenhaus, dem heutigen Grießmaierhof, angelegt hatten. Als sich wieder einmal einige Bergknappen beim Kegelspiel unterhielten, kam eine Frau mit ihrem kleinen Kinde an der Kegelstätte vorbei und sah dem Spiele zu. Die übermütigen Knappen bemächtigten sich des Kindes, hieben ihm den Kopf ab und spielten nun mit dem Kinderkopf auf der Kegelbahn. Vor Schrecken und Schmerz über diese unmenschliche Tat der Bergknappen griff die entsetzte Mutter in ihre Schürze, in der sich Hirsekörner befanden, nahm eine Handvoll heraus und stieß den Fluch aus: „So viele Hirsekörner in meiner Hand sind, so viele Jahre soll es in Johnsbach keine Bergknappen mehr geben!“

Von da an ging der Kupferbergbau im Johnsbachtal ein.

Quelle: Admont und das Gesäuse in der Sage; DDr. P. Adalbert Krause O.S.B. Professor in Admont; Oberösterreichischer Landesverlag Ges.m.b.H., Linz; ohne Jahresangabe

© digitale Bearbeitung Norbert Steinwendner, St. Valentin, NÖ.

 
designed by © Norbert Steinwendner, A 4300 St. Valentin