Stodertal

Ein Wälscher kam alle Jahre ins Stodertal Gold suchen. Er wurde immer in einer Mühle freundlich aufgenommen. Aus Dankbarkeit gab er dem Müller ein Büchel und zeigte ihm einen Fels, auf dem solle er aus dem Buche beten und dann dreimal klopfen, dann werde sich der Stein öffnen. Der Müller ging mit seiner Tochter, die am Arm einen Scheikel trug, was nicht hätte sein sollen, zum Stein und klopfte dreimal. Der Stein öffnete sich und ein steinerner Steg zeigte sich. Der Müller schickte die Tochter hinab. Sie sah unten ein tiefes Wasser, darauf schwammen drei Mandl mit weißen Köpfen und roten Mänteln. Jeder hielt eine Goldkugel über dem Wasser. Das Mädchen floh zurück und der Stein schloß sich. Der Müller hätte selbst hinab gehen sollen. Das Mädchen bewahrte das Büchel sorgsam auf, bis es ihr der Beichtvater wegnahm.

Quelle: Oberösterreichisches Sagenbuch, Adalbert Depiny, Linz 1932;

für © SAGEN.at korrekturgelesen durch Norbert Steinwendner

 
designed by © Norbert Steinwendner, A 4300 St. Valentin